Verbotenes Gift in importierten Lebensmitteln

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PestizideVerbotenes Gift in importierten Lebensmitteln

10 Prozent der in die Schweiz importierten Lebensmittel enthalten verbotene Pestizide. Das zeigen Zahlen des Bundes.

Darum gehts

  • In rund 10 Prozent der in die Schweiz importierten Lebensmittel gibt es Rückstände von verbotenen Pestiziden.
  • Die Wirkstoffe werden teils gar in der Schweiz hergestellt.
  • Solche Rückstände sind eigentlich gesetzlich verboten.

Bestimmte Pestizide sind in der Schweiz «wegen ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen oder auf die Umwelt» verboten, landen aber trotzdem in unserem Essen. Das hat die Nichtregierungsorganisation Public Eye anhand von Daten des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen festgestellt.

10 Prozent der von den Behörden kontrollierten, importierten Lebensmittel weisen Rückstände von solchen verbotenen Wirkstoffen auf. Bei Herkunftsländern ausserhalb der EU erhöht sich dieser Anteil auf fast 20 Prozent. In Früchten und Gemüse aus Thailand, Vietnam und Indien wurden am meisten davon gefunden.

Insgesamt wurden 52 bei uns verbotene Pestizide nachgewiesen. Das am häufigsten nachgewiesene Mittel ist Profenofos – laut Public Eye gehört das zur gleichen chemischen Familie wie Saringas. Auch die erst kürzlich verbotenen Stoffe Chlorpyrifos und Chlorothalonil würden via Lebensmittelimport auf Schweizer Tellern landen. Die Wirkstoffe würden teilweise aus der Schweiz exportiert.

In der Mitteilung heisst es weiter, dass in der Schweiz verkaufte Lebensmittel aus gesetzlicher Sicht gar keine Rückstände verbotener Pestizide aufweisen dürften. Public Eye fordert, dass die Schweiz mit der Doppelstandardpolitik Schluss mache: «Bei uns aus Gesundheits- oder Umweltschutzgründen verbotene Pestizide dürfen weder aus der Schweiz exportiert noch in Lebensmitteln wieder importiert werden», schreibt die Organisation.

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