In einer Recherche hat Public Eye im 2017 die zweifelhaften Praktiken des Genfer Rohstoffhändlers Gunvor im Kongo aufgezeigt. Letzte Woche hat die Schweizer Bundesanwaltschaft Gunvor nun in Zusammenhang mit Bestechungszahlungen bei Erdölgeschäften in der Republik Kongo und der Elfenbeinküste verurteilt. Der Genfer Rohstoffhändler muss 4 Millionen Franken Busse zahlen und zudem für eine Ersatzforderung von fast 90 Millionen Franken aufkommen. Die Verurteilung ist ein Erfolg und bestätigt uns darin, die Rohstoffbranche auch weiterhin genau zu durchleuchten. Allerdings:Der CEO Torbjörn Törnqvist sowie weitere Top-Manager kommen – trotz belastender Dokumente und erdrückender Zeugenaussagen – ungeschoren davon. Einmal mehr zeigt sich, dass die Führungsriege von Rohstoffhändlern unantastbar bleibt. Es braucht deshalb auch eine politische Reaktion. Public Eye fordert seit Jahren die Schaffung eine Rohstoffmarktaufsicht – analog der Finma beim Finanzmarkt. Wir hoffen, dass wir hier mit dem neuen Parlament endlich einen Schritt weiterkommen!
Mit einer Mitgliedschaft bei Public Eye können auch Sie unser Engagement für einen transparenten Wirtschaftsstandort Schweiz unterstützen. Ihre Mitgliedschaft ermöglicht weitere Recherchen im Rohstoffsektor und unseren Einsatz für eine Regulierung dieses Hochrisikosektors: